Meldestellen Prävention und Intervention

In der Krankenhausseelsorge geht es oft um persönliche Themen: um körperliche oder psychische Verletzungen oder Erkrankungen, um Einschnitte in der Biografie oder um Familiengeschichten. Menschen, die sich an die Seelsorge wenden, haben sich zuvor oft als ohnmächtig erlebt und wünschen sich wieder mehr Kontrolle über ihr Leben. Gelingt der Kontakt, entsteht Vertrauen zwischen Seelsorge Suchenden und Seelsorgenden. Dieses Vertrauen ermöglicht, Themen offen anzusprechen, Situationen besser zu verstehen und anzunehmen oder zu verändern. Manchmal werden in der Seelsorge auch Rituale miteinander gefeiert oder miteinander gebetet. Dabei kann es zu tröstenden und beruhigenden Berührungen kommen. Segen ist oft mit einer Berührung verbunden. Ziel ist immer die Stärkung der Person, die Seelsorge in Anspruch nimmt, sei es in ihren Lebensbezügen und in ihrer Beziehung zu Gott.

Vertrauen ist wichtig und das Fundament jeder seelsorgerlichen Begegnung.

Leider besteht aber auch in der Krankenhausseelsorge die Gefahr, dass Vertrauen missbraucht wird, Persönliches ins unangemessen Private übergeht, Nähe ausgenutzt wird oder Abhängigkeiten entstehen. Auch Schulungen der Haupt- und Ehrenamtlichen, die regelmäßig durchgeführt werden, sind kein hundertprozentiger Schutz.

Wenn Sie im Kontakt mit einer Krankenhausseelsorgerin oder mit einem Krankenhausseelsorger die Erfahrung machen oder gemacht haben, dass professionelle Distanz nicht eingehalten wurde, zögern Sie nicht, dies anzusprechen. Wenden Sie sich dafür an die Ansprechpersonen auf dieser Seite oder an jemanden vor Ort, etwa die Beschwerdestelle des Krankenhauses oder der Klink.

Außerdem können Sie sich an eine der beiden Meldestellen für Prävention und Intervention wenden. Dort finden Sie Rat und Hilfe, um Geschehnisse einzuordnen.

Meldestelle in der Evangelischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche):

Kirche gegen Sexualisierte Gewalt (kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de)

Meldestelle im Erzbistum Hamburg:

Erzbistum Hamburg - Hinsehen - Handeln - Schützen - Katholisch im Norden (erzbistum-hamburg.de)

Wir wissen, wie schwer der Schritt hin zu einer Meldung ist und danken Ihnen für Ihren Mut und ihre Offenheit.